Die KünstlerInnen 2020/21

Siegerin und Sieger der „Kunstinitiative2020/21“ sind Ivana Matić aus Mainz, Jonas Grubelnik aus Kassel und Patrick Wüst aus Kiel. Die fertigen Kunstwerke sind vom 29. August bis zum 3. Oktober 2021 in drei Wiesbadener Kirchen zu sehen.

Jonas Grubelnik durchzieht die Marktkirche im Zentrum Wiesbadens mit einer textilen Installation. Ivana Matić hat für die Wiesbadener Bergkirche eine Arbeit ausgearbeitet, die sich aus ungewohnter Perspektive mit der Frage nach Heimat auseinandersetzt. Patrick Wüst nimmt die Besucher und Besucherinnen der Kreuzkirche auf eine utopische Reise in einen mögliche dunkle Zukunft mit.

 

Jonas Grubelnik

Durch die Gemeinde geht eine Grenze, indem Jonas Grubelnik die Marktkirche mit einer textilen Installation durchzieht. „Ich“ und „Wir“ auf der einen Seite, „die Anderen“ auf der gegenüberliegenden. Die Rauminstallation lädt zum Ausprobieren und zu Gedankenspielen ein. Mit dem „Wir“ entsteht ein Gefühl für „die Anderen“. Doch was trennt wirklich? Viele Grenzen sind rein willkürlich und verschleiern den Blick aufeinander. Das interaktive Kunstwerk inszeniert Menschen im Raum und wird zum Spiegel für die Gesellschaft.

Der Künstler wurde 1978 in Gronau an der Leine geboren. Er lebt und arbeitet in Kassel.

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Ivana Matić

Ivana Matić hat sich für die Wiesbadener Bergkirche sich aus ungewohnter Perspektive mit der Frage nach Heimat auseinandergesetzt. Die Künstlerin wurde 1986 im ehemaligen Jugoslawien geboren und erlebte als Kind den Bürgerkrieg. Damals wurden „die Einen plötzlich zu den Anderen“, sagt sie. Mit ihrer Auswanderung nach Deutschland vor fünfzehn Jahren sei sie erneut zu einer anderen geworden. Darum setzt sich ihr Projekt mit kultureller Identität auseinander. Zusammen mit dem befreundeten Künstler Nikola Tosić hat sie auf traditionelle Weise Keramikfliesen hergestellt und sie dann in der Bergkirche ausgelegt. Das Kunstwerk ist mit ihren Zeichnungen gestaltet, inspiriert von Alltagsgegenständen, Mustern und Motiven ihrer alten Heimat. Es wird so zum Dokument für unterschiedliche Lebenswelten, aber auch für Wege der Kommunikation.

Die Künstlerin lebt und arbeitet in Mainz.

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Patrick Wüst

Patrick Wüst konnte seinen für die Kreuzkirche entwickelten ursprünglichen Entwurf coronabedingt nicht realisieren. Er hätte in einer Videoinstallation bestanden, deren Aufnahmen der Künstler in Transnistrien geplant hatte, jener Region, die sich als souveränes Staatsgebilde versteht, jedoch von der Staatengemeinschaft nicht anerkannt ist und zur Republik Moldawien gezählt wird. Da eine Reise in das Gebiet nicht möglich war, entwickelte der Künstler eine Alternative. Grundlage seiner Videoarbeit für die Kreuzkirche sind Bilder von Onlinekartendiensten, die den Eingriff des Menschen in die Natur zeigen, quasi dystopische Orte formulieren. Angesichts von Klimawandel und Pandemie ein hochaktuelles Thema. Zugleich aber auch eines, das die Bilder selbst, die wir nur allzu gerne mit der Realität verwechseln, auf den Prüfstand stellt und nach uns eine mögliche Zukunft vorführt.

Der 1993 in Sinsheim geborene Künstler studierte in Karlsruhe und lebt und arbeitet in Kiel.

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